SCHERNIKAU.SEHNSUCHTSLAND

Eine dreiseitige Annäherung

Eine Produktion von PortFolio Inc. mit dem Theater unterm Dach Berlin und dem LOFFT.Leipzig


Berlin-Premiere am 17. Juni 2010

weitere Vorstellungen am 18. Juni, vom 1. bis 4. Juli, am 9. und 10. Oktober sowie am 4. und 5. November 2010 / Wiederaufnahme am 1. April 2011, weitere Vorstellungen am 2. April sowie am 14. und 15. Mai 2011 / Wiederaufnahme am 27. Oktober 2011, weitere Vorstellung am 28. Oktober 2011

jeweils 20 Uhr

Theater unterm Dach

 

Leipzig-Premiere am 9. September 2010

weitere Vorstellungen vom 10. bis 12. September 2010

sowie vom 11. bis 13. November 2010

jeweils 20 Uhr

LOFFT.Leipzig

 

Gastspiel in Köln am 19. Mai 2011

im Rahmen des Sommerblut-Kulturfestivals

20 Uhr

artheater Köln

 

 

mit Stefan AretzThomas Georgi

und Michael F. Stoerzer

 

Inszenierung Marc Lippuner

Ausstattung Halina Kratochwil

Dramaturgie Tine Elbel

Assistenz Dirk Baumann

 

gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig und der Rudolf Augstein Stiftung

 

 

 

"schreiben schwulsein kommunistsein, glaube liebe hoffnung, kindlich tuntig selbstbewußt"

(Ronald M. Schernikau, Legende)

 

Ronald M. Schernikau (1960 - 1991) war Dichter, schwul und Kommunist. Er schrieb Literatur, die niemand drucken wollte, er hielt Geschlechterrollen für obsolet und er zog als letzter Bundesbürger freiwillig in die DDR. Wie passt das zusammen? Für Schernikau stellte sich diese Frage nicht. Bei Freund und Feind stand er deswegen in der Kritik. Und steht es noch immer.

 

Was passiert also, wenn heute drei Schernikau-Enthusiasten mit diesen völlig disparaten Zugriffen aufeinandertreffen? 

Sie diskutieren, streiten, zitieren, imitieren und singen. Und manchmal tanzen sie sogar!

 

In einer biografischen Doku-Fiction überprüft PortFolio Inc. die Relevanz von Schernikaus Ideen und Idealen heute, in einer Zeit, in der Kunst immer stärker von ökonomischen Strukturen bestimmt wird, sexuelle Rollenzuschreibungen nach wie vor zur Disposition stehen und das kapitalistische System in seiner tiefsten Krise steckt.



Pressestimmen

 

Die ungekürzten Pressestimmen finden Sie hier.

 

Theater der Zeit (Martin Linzer, Oktoberausgabe 2010, Auszug)

Unter dem Titel "Schernikau. Sehnsuchtsland" haben Marc Lippuner und sein Team erfolgreich versucht, die "Dreifaltigkeit" Schernikaus auch darstellerisch umzusetzen; je ein entsprechend profilierter Schauspieler präsentierte, auch unter Verwendung von Originaltexten, den Kommunisten, den Dichter, den Schwulen, und die Differenzen machten die Einheit der Person kenntlich.

Der Freitag (Stefan Amzoll, 23. Juni 2010)

Lippuner baut ein kleines Drama voller Haken und Ösen, worin referiert, zitiert, dialogisiert, monologisiert, gestikuliert, animiert, provoziert, geschockt wird. (...) Das Stück geht so chronologisch wie sprunghaft vor. Ereignisse überstürzen, überkreuzen sich. Wie immer die drei Schernikaus Zwiesprache halten, sie bürsten gegen den Strich. (...) Ein seltener Fall von Mann und von Theater. Das Stück gehört nachgespielt. Viel Beifall für die engagierte Truppe.

Zitty Berliner Stadtmagazin (Barbara Fuchs, 31.Juni 2010)
Farbig-funkelnd spielen Stefan Aretz den empfindsam-reflektierenden Schriftsteller, Thomas Georgiadis den seine Sexualität strahlend feiernden Schwulen und Michael F. Stoerzer den Kommunisten mit Visionen von einer gerechten Welt. Wie dabei Fragen von Kunst, Sexualität und Politik miteinander verbunden, wie gesungen und getanzt wird (sogar Pina Bausch ist als Zitat präsent) – das ist für die Sinne und den Kopf überaus erfrischend.

Siegessäule (Finn Bell, Juliausgabe 2010)

Das fantastische Kaleidoskop einer schillernden Persönlichkeit (...) Ob Sozialismus, Schreiben oder Schwulsein, am Ende ist es die Liebe, mit der sich Schernikau ins Leben stürzte und die im ersten Bühnenstück über den Dichter in jedem Augenblick erkennbar ist.

Neues Deutschland (Lucia Tirado, 29. Juni 2010)

Regisseur Lippuner beweist mit seiner exzellenten Textfassung den Blick für das Wesentliche. Er folgt Schernikaus Montagemethode und den gedanklichen Exkursionen des Dichters, der mit Worten fliegen konnte und dennoch immer wieder am Boden zu landen fähig war.